Wir alle kennen das Ignorieren der Existenz bzw. die abschätzigen Blicke, mit denen Obdachlose teilweise betrachtet werden. Ich wollte mich heute genau dieser Form der Ablehnung aussetzen. Vor Jahren habe ich bereits schon eine ähnliche Erfahrung gemacht, als ich auf einem Interrailtrip mit meiner Freundin eine Nacht mit Isomatte am Bahnhof verbracht habe. Ich kann mich noch sehr gut an das unangenehme Gefühl erinnern, das die (teilweise) verachtenden Blicke in mir ausgelöst haben.
Erkenntnisse:
- Als Vorbereitung auf diese Challenge habe ich lange überlegt, was ich auf den Zettel schreibe, wo ich mich hinsetze und welche Klamotten die richtigen sind usw. Die Challenges, bei denen die Voraussetzungen ähnlich waren, mich aber jemand zum Filmen begleitet hat, fielen mir deutlich leichter. Ergo: Erfolg und Effektivität hängen u. a. stark von einem motivierenden Umfeld und dem Verantwortungsgefühl für andere ab (ich wollte nicht die Zeit meiner Begleiter verschwenden).
- Als ich für 20 Minuten auf dem Boden saß, habe ich eine Strichliste geführt, wie viele Menschen an mir vorbei gelaufen sind. Für mich war diese Beschäftigung „beruhigend“, da ich dadurch nicht so viel über die Meinung anderer gemacht habe. Kurz: Der mentale Fokus bestimmt die Wahrnehmung.